Virtual Reality mit Lichtfeld-Technologie: Magic Leap erhält 542 Millionen Dollar von Google und weiteren Investoren

Virtual Reality mit Lichtfeld-Technologie: Magic Leap erhält 542 Millionen Dollar von Google und weiteren Investoren (Bild: Magic Leap) Eine geheimnisvolle Startup-Firma aus Florida machte vor kurzem weltweite Schlagzeilen damit, eine spektakuläre Investitionssumme für die Entwicklung der nächsten Evolutionsstufe von Virtual Reality gesammelt zu haben. Große Firmen wie Google, Qualcomm Ventures und Andreessen Horowitz haben zusammen mit einer Reihe weiterer Investoren die stolze Summe von 540 Millionen US-Dollar für die Firma Magic Leap zusammengetragen, doch die Öffentlichkeit weiß nicht einmal genau, woran das Unternehmen überhaupt arbeitet.

Die offizielle Presseaussendung in englischer Sprache macht Lust auf mehr: “Magic Leap is going beyond the current perception of mobile computing, augmented reality, and virtual reality. We are transcending all three, and will revolutionize the way people communicate, purchase, learn, share and play.”
“Wir werden die Art, wie Menschen kommunizieren, einkaufen, lernen, teilen und spielen, revolutionieren,” heißt es, doch nähere Details bleiben aus.
Auch die Magic Leap Website verrät nicht viel mehr Infos.

Das Unternehmen arbeitet Berichten zufolge an Dynamischen Digitalen Lichtfeld-Signalen” (kurz Digitales Lichtfeld), einer sogenannten “biomimetischen” Technology die darauf angepasst ist, “wie wir als Menschen natürlich funktionieren”. Was das aber im konkreten Fall genau bedeutet, wird an dieser Stelle nicht näher erklärt.
Technology Review hat etwas nachgegraben, und einige interessante Patentanträge gefunden die uns eine grobe Idee davon geben, wie Magic Leap seine neuen Investoren überzeugen konnte:

Schema einer Dynamischen Lichtfeld-Display-Brille (Bild: Magic Leap) Zuerst ist da ein Patentantrag, der ein am Kopf getragenes Dynamisches Lichtfeld-Display beschreibt. Wie auch beim Nvidia Near-Eye Lichtfeld-Display zeigt diese 3D-Brille der nächsten Generation nicht nur zwei verschiedene, flache Bilder, sondern vermittelt echte Tiefe, die es den Augen erlaubt, zwischen Objekten in verschiedenen Entfernungen zu fokussieren. Dabei entsteht für Betrachter/innen ein viel realistischerer 3D-Eindruck als mit aktuell verfügbaren Technologien. Das im Dokument beschriebene “Wearable Display” wird durch einen kleinen mobilen Computer gestützt, der an der Hüfte getragen wird.
Ebenfalls spannend ist ein zweiter Patentantrag, der näher beschreibt wie so eine 3D-Brille, genauer gesagt ein Waveguide Reflector Array Projektor (WRAP), funktioniert. Anstelle vom Mikrolinsen-Raster in Nvidia‘s Prototyp besteht die Magic Leap Erfindung aus einem “Raster aus vielen kleinen, gekrümmten Spiegeln”, der das Lichtfeld erzeugt. Eine Ausführung mit semitransparenten Spiegeln würde es zudem ermöglichen, eine reale Szene mit virtuellen Objekten zu kombinieren (Augmented Reality).
Zwei weitere Varianten beschreiben entweder mehrere Schichten solcher Spiegel oder – noch aufregender – eine einzelne Schicht mit magnetisch oder elektrisch steuerbaren gekrümmten Flüssigkristallflächen (“Curved Liquid Crystal Surfaces”), mit denen das WRAP-Gerät virtuelle Bilder in verschiedenen Entfernungen ins Bild projizieren könnte.

Illustration eines gekrümmten Mikroreflektor-Rasters, das eine virtuelle Punktquelle in der Entfernung simuliert (Bild: Magic Leap) Beispiel-Diagramm einer Ausführung mit gekrümmten Flüssigkristall-Flächen, die magnetisch oder elektrisch gesteuert werden können und Bilder in verschiedene Tiefen projizieren können (Bild: Magic Leap) Ein Anwendungsbeispiel aus dem Magic Leap Patentantrag zeigt eine Augmented Reality Szene mit virtuellem Objekt, das in eine reale Stadtlandschaft eingefügt wird (Bild: Magic Leap)

Doch damit nicht genug: Das Unternehmen hat ein weiteres Patent für die Verwendung von Bewegungssensoren und Eye-Tracking-Kameras zum Erkennen der Richtung und Entfernung, auf die die Augen der Betrachter/innen gerade fokussiert sind, beantragt. Mit Hilfe solcher präziser Informationen sollen z.B. virtuelle Objekte in der richtigen Tiefe in eine Szene eingefügt werden können. Auch Kameras, Infrarot-Sensoren, und sogar Ultraschall-Sensoren fallen ins Repertoire des Unternehmens, und sollen die 3D-Umgebung von Benutzer/innen, sowie deren Bewegungen und Steuergesten, erkennen.

Die Liste aktuell freier Stellen bei Magic Leap ist in etwa so vielfältig wie die vorgestellten Patentanträge, und reicht von Chipdesign und -herstellung, über Lasertechnik, Mobil- und Wireless-Elektronik, Kamera-Technologie, 3D-Sensing und Künstlicher Intelligenz, bis hin zur Computerspiel-Entwicklung.

Virtual Reality mit Lichtfeld-Technologie: Magic Leap erhält 542 Millionen Dollar von Google und weiteren Investoren (Bild: Magic Leap)

Alle diese Aspekte scheinen eine neue, “höchst realistische Augmented Reality” Technologie zu umschreiben, die heute noch futuristisch erscheint. Viele einzelne Features konnten für sich – und in Grundzügen – bereits erfolgreich demonstriert werden, aber die Kombination und Veredelung in ein Gesamtprodukt stellt mit Sicherheit noch einige technische Hürden dar.

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