Software-Hack: Interaktiver Refokus für herkömmliche Digitalkameras
Dir gefällt das interaktive Refokus-Feature von Lytro’s LichtFeld Kamera, aber nicht das dazugehörige 400+ $ Preisschild?
Es ist auch möglich, den selben Effekt mit einer herkömmlichen Digitalkamera (Spiegelreflex oder Systemkamera) zu erzielen, und in diesem Artikel zeigen wir dir, wie das geht!
Lytro’s LichtFeld-Sensor und -Engine zeichnen die Richtung der Lichtstrahlen auf, in dem sie die Welt durch einen Raster aus vielen Mikrolinsen direkt vor dem Bildsensor sehen. Im Fall des Refokus-Features bedeutet das, dass die Kamera Informationen zur Schärfentiefe über den Raum aufzeichnet.
Das Chaos Collective geht für den selben Effekt einen anderen Weg, und zeichnet einfach verschiedene Fokus-Ebenen über die Zeit, also ein kurzes Video, in dem manuell von nah nach fern durch-fokussiert wird.
Mit 30 Bildern pro Sekunde reichen bereits einige Sekunden aus (5 Sekundne entsprechen 150 Fokusebenen). Für beste Ergebnisse sollte die Kamera auf einem Stativ montiert und eine möglichst kleine Blendenzahl (also geringe Schärfentiefe) gewählt werden.
Mit Hilfe eines einfachen Upload-Tools kann man ein HTML5-Objekt erstellen lassen, das (wie oben gezeigt) auf anderen Websites eingebettet, sowie über Soziale Netzwerke (Facebook, Twitter, Google+, Pinterest, …) oder Email geteilt werden kann.
Mehr Hintergrund-Infos in englischer Sprache, weitere interaktive Refokus-Beispiele und das Upload-Formular gibt’s hier: Create your own DOF-Changeable Image! – The Chaos Collective
Anmerkung: Die Browser-Kompatibilität hängt stark vom verwendeten Videoformat ab. Die Beispiele sind anscheinend nicht kompatibel mit Mozilla Firefox. Mit Google Chrome hat bei uns dagegen alles wie gewünscht funktioniert.
Auf der einen Seite find ich’s toll, auf der anderen bin ich echt frustriert, dass dieses beinahe exklusive Key-Feature jetzt auf einmal ohne Lytro und auch noch hochaufgelöst verfügbar sein soll.
Stimmt wohl. Ein Trost sind zumindest die starken Einschränkungen: Für Aufnahmen, die nicht absolut stillstehen, oder z.B. einfach zu nah an der Kamera sind, ist die neue Methode nämlich nicht wirklich geeignet.